Mission Scandinavia Week 10 (01.09.-07.09.25)

Montag, 01.09.25

Am Montag besuche ich Tromsø. Ein gemütliches Städtchen, weit im Norden.

Per Zufall stosse ich auf das Polarmuseum. Auch wenn es sehr viel zum Lesen gab, war es sehr interessant. Hauptsächlich handelte es um die frühen Polarexpeditionen zum Nordpol sowie um die Jagden auf der Insel Svalbard.


Dienstag, 02.09.25

Der Dienstag besteht hauptsächlich aus fahren. Nordwärts, Nordwärts und noch weiter Nordwärts. Schon bald lasse ich die Küstenregion hinter mir und die Landschaft wird flacher, karger und öffnet sich auf weite, fast endlose Flächen.

Am späteren Abend erreiche ich das Nordkapp-Plateau und mit diesem, kommen unzählige Rentiere zum Vorschein. Weit im Norden, knapp 20 Kilometer vor dem Nordkapp, holpere ich, schon fast in kompletter Dunkelheit, über einen steinigen Weg, raus in die Natur, wo ich dann auch übernachte.


Mittwoch, 03.09.25 — das Ende der Welt

Am Mittwochmorgen fahre ich los, auf die letzten 20 Kilometer zum Nordkapp. Die Landschaft war in dickem Nebel gehüllt, so dick, dass man kaum noch mehr als ein paar Meter in jede Richtung sieht. Wie ein Wunder öffnet sich der Nebel nur knapp 200 Meter vor dem Nordkapp und die Sonne begrüsst mich.

„Ich habe es geschafft“, sage ich zu mir, während eine kleine Freudensträne mein Gesicht herunterläuft.

Monate der Planung, der Unsicherheit und der Vorfreude führen zu diesem Moment. Endlich bin ich da. Ein wunderbares Gefühl.

Schon vom Parkplatz aus sehe ich den Globus, am Ende des Fjordes. Ich lasse mir Zeit und verweile fast 5 Stunden am Nordkapp. Bevor ich abfahre, treffe ich noch ein Pärchen ebenfalls mit einem VW T4 Syncro. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über unsere Fahrzeuge, bevor ich dann schweren Herzens wieder in meinen Bus steige und weiter fahre.

Am liebsten wäre ich noch länger geblieben.


Auch die Nordkapp-Webcam hat diesen Moment festgehalten ;)

Und natürlich waren auch heute wieder zahlreiche Rentiere zu sehen.

Donnerstag, 04.09.25 — das Ende der Welt zum Zweiten

Am Donnerstag fahre ich los zum zweitnördlichsten Punkt Europas. Dort steht der nördlichste, auf Festland gelegene Leuchtturm der Welt. Ein beeindruckendes Bauwerk. Ursprünglich war der Plan, dort in der Nähe zu übernachten. Jedoch waren alle Möglichkeiten bereits besetzt, sodass ich wieder ein Stück den Fjord zurückfahre.

Auf dem Weg zum Leuchtturm sehe ich einen Wegweiser zum Silfar Canyon. Unwissend, was mich erwartet, folge ich dem Wegweiser. Am Ende läuft man einige Minuten, bevor man eine traumhafte Aussicht auf eine Schlucht hat.

Freitag, 05.09.25 — das Ende des Westens

Am Freitag bin bereits auf dem Weg nach Finnland, als ich plötzlich eine andere Idee habe. Die Route umgeplant und schon gings los. Auf in Richtung Osten.

Russland, ein wunderschönes Land mit furchtbarer Politik.

Bereits vor dem Antritt meiner Reise, hatte ich die Idee im Kopf, Russland auf meiner Reise miteinzubeziehen. Jedoch habe ich da den entscheidenden Fehler gemacht. Ich habe diese Idee nicht weiterverfolgt, bis ich bereits unterwegs war. Von Unterwegs musste ich dann relativ schnell feststellen, dass der Erhalt eines Visums, Autoversicherung etc. sehr aufwändig werden würde, ohne Post erhalten oder versenden zu können. Daher musste ich diese Idee dann wieder streichen.

Ohne Visum war ich also heute unterwegs zur russischen Grenze, nicht um diese zu überqueren, sondern um daran entlangzufahren. Ganz im Nord-Osten Norwegens gibt es eine kleine Strasse, die sich der Grenze entlang schlängelt.

Auf der Hauptstrasse fährt man bis knappe 50 Meter auf den Grenzübergang zu, bevor man dann links auf eine Seitenstrasse abbiegt. Auf dieser fährt man für die restlichen Kilometer. Stellenweise trennt dich und Russland nur ein kleiner Fluss, also weniger als 5 Meter.

Es ist ein besonderes Gefühl, diese Strasse entlangzufahren. Schaut man links den Berg hoch, sieht man Aussichtstürme der Norweger, schaut man rechts den Berg hoch, sieht man die Aussichtstürme der Russen. Man steht unter stetiger Beobachtung. Diverse Schilder halten einen davon ab, nur schon an einen Grenzübertritt zu denken.

Würde man dies tun, drohen Bussen von 3000 bis 8000 Euro. Ebenfalls ist es strengstens verboten, etwas auf die russische Seite zu werfen oder in Richtung der russischen Seite zu pinkeln.

So stand ich da also, vor einer unsichtbaren Grenze, welche die gleiche Erde, das gleiche Gras, das gleiche Wasser, die gleichen Bäume und die gleiche Luft in zwei teilt. Ein Konzept geschaffen von der Spezies, welche jeglichen Bezug zur Natur verloren hat und von unmenschlichen Politikern getrieben wird; dem Menschen.

Samstag, 06.09.25 & Sonntag, 07.09.25

Am Samstag entferne ich mich wieder von der russischen Grenze und fahre in Richtung Finnland. Im Verlauf vom Nachmittag überfahre ich die Grenze. Sogleich ändert sich die Natur. Berge und Kurven verschwinden, die Natur wird flach, die Strassen gerade und die Landschaft ist übersät von Bäumen. Teilweise war über Kilometer kein Anzeichen von Zivilisation zu sehen. Auch andere Autos waren selten. Nach knapp zwei Stunden erreiche ich mein Ziel. Ein kleiner Campingplatz, mitten im finnischen Lappland. Dort verweile ich nun bis am Montagmorgen.

Danke fürs lesen und bis nächste Woche :D

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Mission Scandinavia Week 9 (25.08. - 31.08.25)