Mission Scandinavia Week 11 (08.09. - 14.09.25)

Montag, 08.09.25

Am Montag bin ich abseits des Asphalts unterwegs. Mithilfe einer speziellen Karten-App habe ich mir eine Route quer durch die finnischen Wälder herausgesucht.

Zu Beginn lief dies ganz gut. Es waren anspruchsvolle Wege, mal steinig, mal matschig, mal beides. Aber nichts womit Monty oder ich nicht klarkommen würde. Nach etwa einer Stunde komme ich zum ersten Hindernis. Ein Übergang über einen Bach, der eingestürzt ist. Eine ganze Weile stehe ich davor und überlege, wie ich das jetzt am besten mache. Das Wasser ist schon eher zu tief, um einfach durchzufahren. Rundherum ist keine Option, dort ist es viel zu matschig, sodass ich sofort steckenbleiben würde, etwas, was ich alleine, mitten im finnischen Wald, verhindern möchte. Also blieb mir nichts anderes übrig als Augen zu und durch. Dies klappt so weit auch ganz gut. Der Unterboden setzt an paar Baumstämmen im Wasser auf, kaputt scheint aber nichts zu sein.


Also gehts weiter, allerdings nicht weit. Nur etwa 10 Minuten später stehe ich erneut vor demselben Bach. Diesmal ist es nicht nur ein eingestürzter Übergang, sondern eine eingestürzte Brücke. Obwohl mir schnell klar ist, dass es keinen Weg auf die andere Seite gibt, bleibe ich eine ganze Weile da, sehe mir alles doppelt und dreifach an und überlege jede noch seine kleine Möglichkeit auf die andere Seite zu gelangen. Zum Glück gewinnt die Vernunft schlussendlich und ich drehe um. Stets mit dem Wissen, dass ich erneut durch die erste eingestürzte Überführung fahren muss, worauf ich aber eigentlich gar keine Lust habe.

Erneut stehe ich also da, überlege nochmals, ob ich irgendetwas anders machen sollte oder könnte als beim ersten Mal. Jedoch bleibt auch diesmal keine andere Option als Augen zu und durch. Auch dieses Mal funktioniert dies soweit gut und ohne grössere Schäden. Das Einzige, was ich erkennen kann, ist, dass der Stromanschluss der Anhängerkupplung abgeknickt ist, sowie eine grosse Beule an einem Schutzblech am Unterboden. Beides zum Glück nichts Schlimmes.

Nun, eine Woche und einige hundert Kilometer später, kann ich auch definitiv sagen, dass dies mit grosser Wahrscheinlichkeit die einzigen Schäden sind.



Nach meinem Offroad-Abenteuer kehrte ich dann auf den Asphalt zurück und fuhr zu einem nahegelegenen Schlafplatz.



Dienstag, 09.09. & Mittwoch, 10.09.25

Am Dienstag regnet es wie aus Eimer, sodass ich mich dazu entschied, noch eine Nacht am gleichen Ort zu bleiben.

Am Mittwoch fahre ich weiter südwärts, merke jedoch relativ schnell, dass ich dies nicht so weiter machen kann wie bisher. Ich komme einfach zu schnell vorwärts. Würde ich wie meistens bisher 3-4 Stunden am Tag fahren, so wäre ich in wenigen Tagen in Helsinki und dies möchte ich nicht. Daher ändere ich meine Route ab und fahre eher in Richtung Osten. Dort finde ich dann mein Schlafplatz, unbewusst wieder ziemlich nah an der russischen Grenze.



Donnerstag, 11.09.25

Am Donnerstag fahre ich in Richtung Polarkreisgrenze. Dort befindet sich nämlich das Santa Claus Village. Dort angekommen, komme ich aber nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. Das Dorf ist so gut wie ausgestorben, die Hälfte der Häuser und Geschäfte sind geschlossen und die fast schon sommerlichen Temperaturen von 23 Grad sind auch nicht gerade weihnachtlich. Alles in allem ist es aber ganz nett.

Als ich wieder im Auto sitze war ich unsicher. Fahre ich nun weiter südwärts in Finnland und komme viel zu schnell Vorwärts? Fahre ich unnötig Zick-Zack durch die unendlichen und gleich aussehenden Wälder?

Finnland ist ein wunderschönes Land, jedoch hat es, vor allem im Norden sowie in der Mitte, im Sommer nicht viel zu bieten. Die Natur ist flach und voller Wälder und “Touristen-Attraktionen” gibt es auch nicht viele. Ich fahre an unzähligen Schildern für Schlittenhund- oder Schneemobiltouren vorbei, jedoch bringt mir das ohne Schnee nicht viel.

Daher entscheide ich mich dazu, Finnland vorerst wieder zu verlassen. Ohne grossen Umweg kann ich nach Schweden fahren. In Schweden, sowie Norwegen, gibt es noch einige Dinge, die ich gerne sehen möchte. Mehr dazu, wenn es dann so weit ist ;)

Zurück nach Finnland werde ich, zumindest Stand heute, dann gegen Ende Monat mit einer Fähre reisen, um mindestens Helsinki noch anzuschauen.



Freitag, 12.09.25

Angekommen, etwas oberhalb des Polarkreises, in Schweden fahre ich los in Richtung Süden. Kurz vor dem Polarkreis fahre ich zu einem Schlafplatz im Wald.


Samstag, 13.09.25

Am Samstag fahre ich dann über die Polarkreisgrenze in Schweden. Somit habe ich in allen drei skandinavischen Ländern die Polarkreisgrenze überfahren. In Norwegen hat es ein grosses Visitor Centre, in Finnland ein Weihnachtsmanndorf und in Schweden? Naja… ein Schild..?

Vielleicht gibt es bessere Stellen in Schweden zum Überfahren des Polarkreises, aber ich war doch schon sehr erstaunt als auf der Hauptverbindungsroute zwischen Norden und Süden lediglich ein Schild und ein kleines, geschlossenes, Café standen.


Kurz nach dem Polarkreis, merke ich plötzlich wie mein Bus ganz komisch fährt. Auch sind die Räder plötzlich noch viel lauter als sonst. Zum Glück kam sogleich eine kleine Parkinsel am Strassenrand. Dort steige ich aus und sehe, dass ich hinten rechts einen Platten habe. Also erstmal Pannendreieck aufstellen, kurz durchatmen und dann mal alles hervor nehmen. Zum Glück habe ich alles dabei, was ich zum Reifenwechseln benötige. Das Reserverad ist gleich wie die anderen vier Räder, weshalb ich mit diesem auch problemlos weiterfahren kann.



Später am Abend, bzw. in der Nacht, zeigte sich dann ein Sternenhimmel, wie ich ihn seit Wochen nicht mehr gesehen habe. Nochmals später, so gegen 01:00 Uhr Morgens, konnte man dann ganz leicht grüne Schimmer am Himmel erkennen.

Sonntag, 14.09.25

Am Sonntag fahre ich nur eine kurze Strecke. Geplant habe ich, nochmals am gleichen Ort zu bleiben. Dort war das Netz jedoch zu schwach, um den Blog zu schreiben, weshalb ich meinen Schlafplatz wechsle.

Eine super Entscheidung, wie es sich herausstellt.

Ich finde einen wunderschönen Platz neben einem grossen Fluss. Sogar einen Tisch und eine kleine Feuerstelle habe ich neben dem Bus. Die Operation “Feuer” habe ich aber relativ schnell aufgegeben, das Holz war zu nass.

Danke fürs lesen und bis nächste Woche :D

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