Mission Scandinavia Week 15 (06.10. - 12.10.25)
Montag, 06.10.25
Am Montag besuche ich Riga, die Hauptstadt von Lettland. Nachdem mich Tallinn sehr positiv überrascht hat, hatte ich grosse Erwartungen an Riga. Relativ schnell musste ich aber feststellen, dass Riga diesen Erwartungen nicht gerecht werden kann.
Angefangen hat es mal mit dem Campingplatz. Relativ teuer und nicht in der Nähe vom Stadtzentrum. Grundsätzlich ja nichts Besonderes, das ist meistens so. Aber wer jetzt denkt, dass man wenigstens gemütlich mit Bus oder Bahn in die Stadt fahren kann, liegt auch falsch. Die einzige Option ist ein Bus, der am Morgen früh jeweils in die Stadt fährt und am Abend wieder zurückkommt. Aber bei aller Liebe, um 07:30 Uhr gehe ich noch nicht in die Stadt. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als ein Uber zu rufen. Glücklicherweise kosten die dort weniger als bei uns in der Schweiz.
Mit dem Uber fahre ich also bis an den Rand der Altstadt. Diese gehe ich dann ausgiebig erkunden. Die Altstadt an sich ist sehr schön, hat viele verwinkelte Gassen, nette Cafés und Bars und überall ist etwas los. Geht man aber auch nur schon eine Strasse aus der Altstadt heraus, so steht man wieder in der Realität der Stadt. Die Strassen sind in einem miserablen Zustand, Häuser, Mauern, Brücken, egal was alles aus Beton da steht, bröckelt nur so vor sich hin. Gebäude verlieren ihre Farbe, wenn sie überhaupt welche haben und Bus und Tram scheinen in den 80er Jahren stehen geblieben zu sein. Man merkt, dass der westliche Einfluss und mit diesem der Fortschritt, deutlich weniger in Riga angekommen zu sein scheint als dies in Tallinn der Fall war.
Alles in allem kann ich hier die Stadt aber auch nicht wirklich bewerten. Mein Besuch beschränkt sich auf einen Nachmittag und gesehen habe ich einen Bruchteil der Stadt. Dieser Bruchteil, abgesehen von der Altstadt, hat mich jedoch überhaupt nicht überzeugt.
Dienstag, 07.10.25 & Mittwoch, 08.10.25
Nachdem die letzte Woche ausschliesslich aus Stadtbesichtigung bestanden hatte, merkte ich, dass ich dringend eine Pause brauche. So suchte ich mir ein Plätzchen in der Nähe der Küste aus, wo ich die nächsten zwei Nächte verbrachte.
Donnerstag, 09.10.25
Am Donnerstag verliess ich meinen Platz der letzten zwei Nächte und machte mich auf in Richtung Litauen.
Die Strassen in Lettland sowie Litauen sind, sagen wir mal, interessant. Man muss aufpassen, dass man nicht seekrank wird, die Beschilderung ist ein reinstes Ratespiel und der Verkehr ändert zwischen “JETZT GIB ENDLICH MAL GAS” und einem Strassenrennen, dass an dir vorbeidonnert. Auch die Geschwindigkeiten sind oftmals ein Ratespiel, da diese manchmal sehr unlogisch oder gar nicht beschriftet sind. Blitzer sind nicht grösser als eine Überwachungskamera, also daher mal schauen, ob da dann noch ein Geschenk nach Hause kommt…
Freitag, 10.10.25 & Samstag, 11.10.25
Am Freitag ging es dann auf in Richtung Vilnius, die Hauptstadt von Litauen. Beim Stadtcampingplatz angekommen, war ich etwas verwirrt. Dort war kein Mensch zu sehen und der Platz war offensichtlich geschlossen. Gut, wer lesen kann, ist klar im Vorteil, hätte ich die Website ein wenig genauer studiert, hätte ich auch im Voraus herausfinden können, dass der Campingplatz bereits in der Winterpause ist.
Nach ein wenig recherchieren fand ich einen öffentlichen Parkplatz ohne Zeitbeschränkung nur etwa 5 Gehminuten von der Altstadt entfernt. Nachdem ich mich in der Innenstadt etwa 5x verfahren habe, habe ich es dann schlussendlich auch zu diesem Parkplatz geschafft. Dieser war halbleer und die Lage ist super.
Von dort aus machte ich mich im Eindunkeln auf den Weg in die Altstadt, die ich dann etwas erkundigt habe, bevor ich etwas gegessen habe und zurück zu Monty ging.
Am Samstag erkundige ich Vilnius bei Tageslicht. Nach Riga waren meine Erwartungen für die baltischen Städte wieder ziemlich gesunken, aber schnell merkte ich, dass Vilnius wieder ganz anders war. Ähnlich wie in Tallinn wirkt diese Stadt sehr sauber, gepflegt und modern, auch ausserhalb der Altstadt.
Alles in allem hat mir Vilnius sehr gut gefallen.
Am Abend wollte ich mich bereit machen, um weiterzufahren, da ich den Parkplatz nicht nochmals für eine Nacht bezahlen wollte. Gleich neben meinem Parkplatz, auf einem kleinen Hügel, gab es am Abend aber noch ein Halloween-Event. Also schaute ich dort noch kurz vorbei. Der Hauptteil war grundsätzlich einfach eine Chilbi, wie man sie kennt. Von dort konnte man aber in den Wald hinaus laufen. Im Wald standen überall gruselige Figuren herum und alles war mystisch beleuchtet. Bei den Figuren lohnt es sich beim Vorbeilaufen genau hinzuschauen, manche Figuren waren lebendig und konnten dich ganz schön erschrecken… :D
Nach dem Halloween-Event habe ich dann meine Sachen gepackt und bin losgefahren in Richtung Warschau, Polen.
Nach gut zwei Stunden erreiche ich die polnische Grenze. Dort fand dann auch die erste Zollkontrolle auf meiner Reise statt.
Dokumente wurden geprüft, und es wurde kurz in meinen Bus hineingeschaut. Glücklicherweise wurde dieser nicht komplett durchsucht und ausgeräumt, darauf hätte ich jetzt Nachts um halb eins weniger Lust gehabt.
Nach etwa 15 Minuten konnte ich dann aber problemlos weiterfahren. Vom Zoll aus gings dann noch etwa eine Stunde ich Richtung Warschau bis zu meinem Schlafplatz.
An diesem verweile ich heute den ganzen Tag und fahre dann Morgen weiter, in Richtung der polnischen Hauptstadt.